Schwimmweltmeisterschaften (2.08-7.08.23) der Masters in Fukuoka/Japan
Veröffentlicht am 24. August 2023
Wasserspringer erfolgreich dabei
Nach vier Jahren Abstinenz fanden dieses Jahr die Schwimmweltmeisterschaften der Masters statt. Es ging diesmal nach Fukuoka/Japan. Wir, die Wasserspringer des Post SV Nürnberg, waren wieder dabei. Es ging für uns als Ehepaar Krum zusammen mit unserem Sohn Ben (Nachwuchsspringer) von Frankfurt über Hongkong in die meist über 33 Grad heiße Stadt Fukuoka auf die Insel Kyushu.
Mit zwei Tagen Training und 810 Starts der Wasserspringer aus mehr als 15 Nationen versuchten wir uns zu akklimatisieren und uns auf die Wettkämpfe zu konzentrieren. Dies war nicht leicht für uns, da unser Sohn als „Sicherheitsproblem“ eingestuft wurde. Er würde womöglich die Athleten bei ihrem Training stören. Dies ist das Credo eines Weltverbandes, der sich aus Fina zu World Aquatics umbenannt hat und das Motto dieser Weltmeisterschaften „Water meets the future“ ausgegeben hat. Nun kann man sich die Frage stellen, wie sich das mit der Einstufung eines Nachwuchsspringers als Störenfried vereinbaren lässt, dem es nicht gestattet wurde am „Pooldeck“ unter Aufsicht dem Training seiner Eltern beizuwohnen. So war es uns nicht möglich ein gemeinsames Synchrontraining in den beiden Tagen zu absolvieren, da es noch nicht möglich war unseren Sohn durch andere Kollegen (national oder international) auf der Tribüne betreuen zu lassen.
So ging es für uns in die Wettkämpfe hinein und trainierten praktisch im Einspringen vor jedem Wettkampf. Wir gaben unser Bestes und platzierten uns gut im internationalen Geschehen, auch wenn während unseres Synchron-Wettkampfes auf drei Meter ein „Official“ der Meinung war, dass ich ihm noch die Schwierigkeitsgrade meiner Sprungliste für einen an einem anderen Tag stattfindenden Wettkampf auf Papier nachtragen müsse. (Nass und aus dem Gedächtnis) Wenn das mal keine Störung des Athleten ist.
Trotz all der Schwierigkeiten, die auch organisatorisch da waren wie: anfangs keine Shuttles zur Wettkampfstätte, wenig Möglichkeit sich mit Essen zu versorgen (die versprochenen „foodtrucks“ kamen nicht, sondern nicht für alle Sportler ausreichende Anzahl an bento boxen), kaum Erinnerungsartikel wie T-Shirts, die nach zwei Tagen ausverkauft waren, etc.
Es gab aber auch schöne Momente für uns in Fukuoka.
Wir freuten uns an der Wettkampfstätte der Schwimmer Kollegen aus der Schwimmabteilung (Sarah Steinke und Lunel van der Merwe) zu treffen, die auch mit Schwierigkeiten der Organisation vor Ort zu kämpfen hatten. Auch durfte unser Sohn Ben nach den Wettkämpfen am vorletzten Abend mit einem der „Securities“ an den „Pooldeck“ kommen, um Fotos mit dem Deutschen Team machen zu können.
Dennoch haben wir uns wacker geschlagen und folgende Ergebnisse sind zu verzeichnen:
Ulf Krum:
1m: Bronze (er schlug, als Quereinsteiger mitunter einen Ex-Profi aus dem deutschen Team)
3m: Platz 5
Turm: Platz 5 ( in einer fulminanten Aufholjagd: in seinem letzten Sprung überholte er noch vier Konkurrenten)
Christine Krum:
1m: Platz 6
3m: Platz 8
Turm: Platz 5
Synchronwettkämpfe Mix 100+:
3m: Platz 8
Turm: Platz 4
Auch wenn dieser Bericht sehr kritisch ausfällt, so sollte hinterfragt werden, warum der Weltverband die Zukunft ausgrenzt, wenn wir es wünschen, dass jedes Kind Sport treibt, schwimmen lernt, um dem möglichen Ertrinken zu entgehen. Die Masters sind im Wasserspringen Menschen, die den Sport noch jenseits der 80 erfolgreich betreiben und sich damit körperlich und geistig fit halten. Außerdem finanzieren schätzungsweise 8000 Masters Athleten mit ihren Startgebühren nicht unerheblich die Gesamtveranstaltung. (Profis und anschließend Masters Wettkämpfe)
So sollte uns auch etwas mehr Respekt entgegengebracht werden, für unseren Einsatz im Sport, am Beckenrand und die Vorbildfunktion für unsren Nachwuchs. Dann kann glaubhaft das Motto herausgeben werden:
„Water meets the future“
Wir hoffen, dass ein Weltverband sich tatsächlich auf die Zukunft einstellt, so dass wir bei weiteren internationalen Veranstaltungen als Familie teilnehmen können und eventuell im Februar 2024 in Doha an den Start gehen.
In diesem Sinne…
Eure Tine