Schwimmabzeichen Tag in Bayern, Hessen, Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz
Veröffentlicht am 22. Mai 2022
Nachdem in den vergangenen zwei Jahren aufgrund der Pandemie viele Bäder geschlossen waren, konnten kaum Schwimmkurse angeboten werden. Der Bayerische Schwimmverband will dem entgegenwirken und hat gemeinsam mit der DLRG den Schwimmabzeichen Tag auf die Beine gestellt. Hierzu standen in etlichen Frei- und Hallenbäder Prüfer bereit, die heute vermehrt Schwimmabzeichen abgenommen haben.
Schirmherr der Initiative: Markus Söder
Heute bot sich im Clubbad (1. FCN Schwimmen) in Nürnberg ein eher ungewöhnlicher Anblick von Ministerpräsident Markus Söder. Statt Hemd und Sakko traf man ihn heute eher lässig gekleidet am Beckenrand. Dort wurde ihm eine wichtige Aufgabe zuteil: Das Schwimmabzeichen Abnehmen. Insgesamt nahm Markus Söder am heutigen Tag 12 Kindern das „Seepferdchen-Abzeichen“ ab. Dazu mussten die Kinder 25m Schwimmen – ohne stehen zu bleiben – und einen Ring aus einem schultertiefen Becken hoch tauchen.
Anschließend folgte die Pressekonferenz, in der sich Söder für mehr Mittel und Personal für den Schulschwimmunterricht aussprach. Durch den Leerlauf – der durch die Pandemie bedingt war – besteht hier ein immenser Nachholbedarf. Nachdem der Sommer immer näher rückt, zeigt sich Söder sehr besorgt. Er habe die große Sorge, dass die Zahlen der Nichtschwimmer und der damit verbundenen Badeunfälle auch in diesem Jahr wieder höher liegen könnten, als in den Jahren zuvor.
Schwimmanfänger brauchen warme Wassertemperaturen
Durch die Energiekrise besteht nun die Befürchtung, dass es erneut zu Bäderschließungen kommen könnte. Durch die gestiegenen Energiekosten wollen die Badeanstalten die Wassertemperaturen absenken, um auf diesem Weg Kosten zu sparen. Dies wäre vor allem für Schwimmanfänger fatal.
Viele Kinder haben ohne hin schon vermehrt Angst vor dem Wasser. Sie trauen sich nicht unterzutauchen, wollen nicht auf Wasserflächen, die dunkel (sprich: weniger beleuchtet sind) oder haben Angst zu ertrinken. Kalte Wassertemperaturen sind hierbei ein zusätzliches Hindernis. Ein Kind, das bei 20 Grad Schwimmen lernen soll, verliert schnell die Lust am Schwimmen lernen und entwickelt eher eine Abneigungshaltung gegenüber dem Schwimmen. Laut BSV Präsident Harald Walter seien Wassertemperaturen zwischen 24 und 28 Grad Celsius ideal.
Aus diesem Grund tritt Harald Walter an die Politiker heran und versucht die immense Bedeutung der Schwimmbäder nochmals zu betonen. Nach den letzten zwei Corona-Jahren und der damit einhergehenden Nichtschwimmer-Generation kann es sich der Schwimmsport nicht leisten, eine weitere Generation Nichtschwimmer hervorzubringen.
Diese Einstellung teilt der Bezirk Mittelfranken. Es wird derzeitig alles versucht, um die Schwimmbäder am Laufen zu halten.